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ABC der Feuerwehr

Allgemeines

AbkürzungErläuterung
ABCBeschreibt Atomare, Biologische und Chemische Gefahren. Diese wurde durch CBRN abgelöst. Hier werden die Atomaren Gefahren noch in künstliche und natürliche Strahlung unterschieden. Außerdem findet diese International Anwendung.
CBRNBeschreibt Chemische, Biologische, Radioaktive und Nukleare Gefahren. Teilweise wird noch die alte Abkürzung ABC verwendet.
PSADie Persönliche Schutzausrüstung eines Feuerwehrmannes besteht mindestens aus der Feuerwehr-Einsatzhose, der FeuerwehrEinsatzjacke, den Feuerwehr-Stiefeln, dem Feuerwehr-Helm mit Nackenschutz und den Feuerwehr-Schutzhandschuhen.
JHVJährlich findet in jeder Ortswehr der Gemeindefeuerwehr Radeberg eine Jahreshauptversammlung statt. Bei dieser Veranstaltung wird durch den Ortswehrleiter ein Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres vorgetragen, Beförderungen/Ehrungen vollzogen sowie sonstige Auszeichnungen und Danksagungen übermittelt.
ASÜJährlich muss jeder Atemschutzgeräteträger einer Belastungsübung auf der Atemschutzübungsstrecke in Kamenz durchführen. Diese besteht aus dem Absolvieren von mehreren Fitnessgeräten und einer Kriechstrecke, welche verdunkelt/vernebelt ist – alles mit angeschlossenem Atemschutzgerät.
LeistungsabzeichenIn Sachsen besteht für jeden Angehörigen der Feuerwehr die Möglichkeit, ein Leistungsabzeichen der Stufen Bronze, Silber und Gold im Löscheinsatz sowie in Bronze im Hilfeleistungseinsatz abzulegen. Hierbei sind jeweils eine Einsatzsituation mit einer Gruppe aus 9 Einsatzkräften erfolgreich zu absolvieren.
Schutzkleidung Form 1Es wird die vollständige PSA zur Brandbekämpfung und eine Kontaminationsschutzhaube getragen. Zum Schutz vor Inkorporation wird ein Atemschutzgerät getragen. Diese Form bietet einen eingeschränkten Spritzwasserschutz.
Schutzkleidung Form 2Anstelle der normalen PSA wird ein spezieller Schutzanzug getragen. Dieser ist flüssigkeitsdicht, jedoch nicht gasdicht. Er wird mit Atemschutz oder mit einem Filtergerät getragen.
Schutzkleidung Form 3Wird auch als Vollschutz bezeichnet. Der Schutzanzug bietet Schutz vor Kontamination mit festen, flüssigen und auch gasförmigen Stoffen. Für die Atemluftversorgung wird ein Atemschutzgerät getragen.
Feuerwehr GefahrengruppeBeschreiben Bereiche mit CBRN-Gefahrstoffen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten und besondere Maßnahmen erforderlich machen. Es werden 3 Feuerwehr-Gefahrengruppen in den Bereichen A (RNGefahren), B (B-Gefahren) und C (C-Gefahren) unterschieden. Mit steigender Gruppe nehmen auch die Gefahren und die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu.
InkorporationAufnahme von CBRN-Gefahrstoffen in den Körper (über Atemwege oder auch Wunden/Haut)
KontaminationVerunreinigung von Oberflächen mit CBRN-Gefahrstoffen (Lebewesen, Umwelt, Gewässer, Gegenstände)
FTZ
Die Feuerwehrtechnischen Zentren werden durch den Landkreis Bautzen
betrieben. Hier haben Feuerwehren die Möglichkeit, ihre Schläuche,
Atemschutzgeräte oder auch Gasmessgeräte reinigen und prüfen zu
lassen. Die jährliche Belastungsübung für Atemschutzgeräteträger wird auf
der dafür extra angelegten Atemschutzübungsanlage absolviert.
DMESirenen dienen heute nur noch zur Warnung der Bevölkerung. Wir werden
über Digitale Meldeempfänger und App zum Einsatz alarmiert.
Status 0 – 9Zur Kommunikation mit der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen
werden Status verwendet. Mit diesen können standardisierte Nachrichten
schnell und einfach übermittelt werden, ohne das der Funkverkehr
blockiert werden muss.
Status 0priorisierter Sprechwunsch
Status 1
einsatzbereit über Funk (Das Einsatzfahrzeug ist vollständig einsatzbereit,
aber im Ausrückebereich unterwegs.)
Status 2einsatzbereit auf der Wache (Das Einsatzfahrzeug steht vollständig
einsatzbereit auf seinem Stellplatz im Gerätehaus.)
Status 3
auf dem Weg zum Einsatzort (Die Kameraden haben das Fahrzeug
besetzt, den Einsatz übernommen und machen sich auf den Weg zur
Einsatzstelle.)
Status 4am Einsatzort eingetroffen (Die Einsatzstelle ist erreicht und der
Einheitsführer erkundet die Lage.)
Status 5Sprechwunsch (Dieser Status wird gegeben, wenn das Fahrzeug mit der
Leitstelle kommunizieren möchte. Damit wird verhindert, dass mehrere
Gespräche gleichzeitig an die Leitstelle gerichtet werden.)
Status 6nicht einsatzbereit (Aufgrund fehlender Ausrüstung oder technischen
Mängeln kann das Fahrzeug nicht zu Einsätzen ausrücken.)
Status 7Patient aufgenommen (nur im Rettungsdienst)
Status 8am Transportziel (nur im Rettungsdienst)
Status 9
Funkkenner FahrzeugeZur Identifikation im Funkverkehr besitzt jedes Fahrzeug einen
Funkkenner. Für unsere Fahrzeuge lauten diese: ELW 1 – Florian
Radeberg 11/11/1 MTW – Florian Radeberg 11/19/1 DLK 23/12 – Florian
Radeberg 11/33/1 HLF 10 – Florian Radeberg 11/40/1 LF 20 – Florian
Radeberg 11/44/1 GW-L2 – Florian Radeberg 11/75/1 KdoW/First
Responder – Florian Radeberg 11/89/1
FF
Mehr als 95 % der aktiven Feuerwehrangehörigen im Freistaat Sachsen
sind Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr.
BF
In Gemeinden mit mehr als 80.000 Einwohner muss eine Berufsfeuerwehr
eingerichtet werden. Im Freistaat Sachsen gibt es insgesamt 8
Berufsfeuerwehren.
WFJe nach Größe bzw. Gefahrenpotential eines Betriebes/einer Firma muss
eine Werkfeuerwehr eingerichtet werden. Als Vorstufe kann auch eine
Betriebsfeuerwehr unterhalten werden.
IMS
Mit dem Ionenmobilitätsspektrometer ist es möglich, Kampfstoffe und
einige Industriechemikalien zu detektieren und identifizieren.
PIDLeichtflüchtige organische Verbindungen können mit dem
Photoionisationsdetektor in ihrer Konzentration nachgewiesen werden.
Eine Identifizierung ist hingegen nicht möglich.
PSNVNach belastenden Ereignissen, wie schwere Unfälle, Einsätze mit Kindern
oder ein Todesfall, steht den Rettungskräften, aber auch den Betroffenen,
das Team der Psychosozialen Notfallversorgung für Gespräche zur
Verfügung.
JuLeiCaUnsere Ausbilder und Betreuer der Jugendfeuerwehr nehmen regelmäßig
an Seminaren zum Umgang mit Kindern und altersgerechten
Wissensvermittlung teil. Mit der Jugendleitercard wird diese Teilnahme
bestätigt.

Fahrzeuge

AbkürzungErläuterung
KdoW/First ResponderUnser Komandowagen, welcher gleichzeitig auch als First Responder eingesetzt wird, wird zum Transport von Führungskräften und Unterstützung des Rettungsdienstes eingesetzt.
ELW 1Die Einsatzleitung nutzt zur Führung und Leitung einen Einsatzleitwagen 1. Zwei Funkarbeitsplätze und ein umfangreicher Führungsmittelsatz stehen mit diesem zur Verfügung.
MTWZum Transport von Personal und Material wird unser Manschaftstransportwagen genutzt.
LF 20Für Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen geringem Umfangs wird das Löschgruppenfahrzeug 20 eingesetzt.
HLF 10Speziell für die Technische Hilfelistung ausgerüstet, aber auch zum Bekämpfen von Bränden kommt das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 zum Einsatz.
DLA (K) 23/12 CS GLAls Hubrettungsgerät nutzen wir eine vollautomatische Drehleiter (DLA) mit Korb. Die Nennrettungshöhe von 23 m kann bei einer Nennausladung von 12 m erreicht werden. Der Leiterpark ist computer-stabilisiert und besitzt ein zusätzliches Gelenkteil. Der Einfachheit halber verwenden wir intern die Bezeichnung nach alter Norm: DLK 23/12.
GW-L 2Für den logistischen Transport größeren Umfangs wird der Gerätewagen-Logistik 2 verwendet. Außerdem werden mit diesem unsere Rollcontainer, welche für verschiedene Einsatzszenarien ausgestattet sind, zur Einsatzstelle transportiert.
CBRN-ErkwUmfangreiche Messtechnik zum Melden, Spüren und Eingrenzen von Chemischen, Biologischen, Radioaktiven und Nuklearen Gefahren sind auf dem CBRN-Erkundungswagen verlastet. Das Fahrzeug kommt außerdem im Rahmen des Katastrophenschutz-ABC-Erkundungszuges zum Einsatz.
TSF-WBrandeinsätze und technische Hilfeleistungen mit geringem Umfang können mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug abgearbeitet werden. Zusätzlich führt das Fahrzeug einen Wassertank von 500 Litern mit.
GW Dekon PDer Gerätewagen Dekontamination Personal dient bei Einsätzen mit CBRN-Gefahrstoffen, kontaminierte Einsatzkräfte grobzureinigen, wenn diese den Gefahrenbereich verlassen. Dafür wird eine umfangreiche Beladung, bestehend aus Messgeräten, Duschen, Absperrmaterial, Zelten und mehr, auf Rollcontainern mitgeführt.

Alarmierung

Von der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen können die folgenden Alarmkategorien und Alarmstichworte zur Alarmierung der Feuerwehr genutzt werden:

AbkürzungErläuterung
BBrand
H
Technische Hilfeleistung
ABCEinsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern
1, 2, 2RD, 31 = klein, 2 = mittel, 2RD = mittel mit Personengefahr, 3 = groß. Diese Alarmstichworte werden immer in Kombination mit den Alarmkategorien verwendet (z.B. B2RD = Brand mittel mit Personengefahr).
N und RNotarzt und Rettungstransportwagen. N1R2 bedeutet zum Beispiel, dass ein Notarzt und zwei Rettungstransportwagen zu diesem Einsatz alarmiert sind. Diese Alarmkategorie wird zur Alarmierung des First Responder verwendet. Außerdem können diese auch in Kombination auftreten (z.B. H2N1R3 = Technische Hilfeleistung mittel, 1 Notarzt, 3 Rettungstransportwagen).

Zusätzlich kann der Disponent in der Leitstelle noch Ergänzungsstichworte verwenden, die den Einsatz noch genauer beschreiben. Die häufig auftretenden sind:

Türnotöffnung, NotfallDie Feuerwehr soll im Rahmen der Amtshilfe oder zur Gefahrenabwehr die Zugänglichkeit zu einem verschlossenen Raum herstellen. In diesem Raum liegt eine Notfallsituation vor. Dies können verletzte Personen oder auch ein Brandereignis sein.
BMA/EPEine Brandmeldeanlage ist in der Leitstelle eingelaufen. Zusätzlich liegt zu dem betroffenen Objekt ein Einsatzplan vor, in dem wir einsatztaktische Informationen entnehmen können.
BMA ohne EPEine Brandmeldeanlage ist bei einer Sicherheitsfirma eingelaufen. Zu dem betroffenen Objekt liegt allerdings kein Einsatzplan vor.
ÖlspurEine öffentliche Verkehrsfläche ist mit Betriebs- oder anderen Stoffen verunreinigt.
NachschauDurch die Feuerwehr soll z.B. ein unklarer Sachverhalt, wie eine Rauchentwicklung, überprüft werden. Dieses Stichwort wird vielseitig verwendet.
brennt PKWAn oder in einem Kraftfahrzeug ist es zu einem Brand gekommen.
WohnungEs ist zu einem Brand in einem geschlossenen Raum gekommen, wobei es sich meist um bewohnte Gebäude handelt.
TragehilfeDie Feuerwehr soll den Rettungsdienst bei dem Transport eines Patienten unterstützen. Dies kann durch helfende Hände oder technische Einsatzmittel, wie z. B. einem Hubrettungsgerät, erfolgen. Sowohl der Transport in Bebauung als auch im Gelände sind dabei möglich.
WaldbrandEine große Fläche Vegetation oder Waldgebiet brennt. Eine schnelle Brandausbreitung kann oftmals nicht ausgeschlossen werden.